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Nahrungsmittel

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Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten

Sehr oft wird bei unklaren Beschwerden und Krankheiten als Ursache eine Nahrungsmittel- Unverträglichkeit vermutet, der schulmedizinische Nachweis ist aber oft nicht möglich. In diesem Bulletin möchten wir aufzeigen, bei welchen Beschwerden sich eine Abklärung lohnt und welche Zusammenhänge bekannt sind. Wir unterscheiden die echten Allergien, die Nahrungsmittelintoleranzen und die Hypersensitivität.

Echte Allergien
Diese werden durch Freisetzung von IgE-Abwehrkörpern ausgelöst und können verschiedene Symptome verursachen. Bekannt sind Hautausschläge, welche oft aussehen wie nach Brennessel-Kontakt, oder eine Reaktion an Mund und Lippen wie Jucken, Rötung, Kribbeln und Schwellung. Weiter können Augen- und Nasen-Beschwerden, ev. zusammen mit Asthma auftreten, wie wir sie von der Pollenal-lergie her kennen. Etwas seltener tritt übelkeit und Erbrechen auf, glücklicher-weise sehr selten ist eine lebensgefährliche, generalisierte allergische Reaktion mit Blutdruckabfall und Kreislaufversagen. Häufigste Auslöser von Allergien sind Sellerie, Karotten, Beifussgewürze, Nüsse, Meeresfrüchte, äpfel, Pfirsiche, Kir-schen, Birnen, Pflaumen, Kiwi, Bananen, Papaya, Hühnerei, Kuhmilch, Oliven, Sesam, Soja und Honig. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass mind. 50% der Leute mit Birkenpollenallergie auch unter einer Nahrungsmittelallergie leiden. Zur Abklärung ist das genaue Beobachten die wichtigste Grundlage, dann können Blut- und Hauttests weiterhelfen. Die Behandlung erfolgt primär durch Meiden der entsprechenden Nahrungsmittel, oft wird ein Notfallset mit Tabletten und in schweren Fällen einer Adrenalinspritze abgegeben. Eine Desensibilisierung wie bei den Pollenallergien ist nicht möglich.

Intoleranzen
Bei der Lactose-Intoleranz kann der Milchzucker nicht verdaut werden, da im Darm das Enzym Lactase fehlt. Der im Darm verbleibende Milchzucker führt zu Durchfällen, Blähungen, Bauchkrämpfen, ev. auch Kopfweh und Müdigkeit. Be-handelt wird diese Intoleranz mit Weglassen von Milchzucker, kleine Mengen können mit Hilfe des Medikamentes Lacdigest verdaut werden. Beim Weglassen von Milch muss auf eine genügende Calcium- und Vitamin D-Aufnahme geachtet werden. Zur Abklärung kann ein Atemtest herangezogen werden. ähnliche Sym-ptome verursacht eine Fructose-Intoleranz, Ursache ist eine verzögerte Aufnahme von Fruchtzucker im Dünndarm infolge eines fehlerhaften Transport-Proteins. Auch hier gilt es, die Nahrung entsprechend anzupassen, was viele intuitiv auch machen. Bei der Sprue (=Coeliakie) werden durch die Unverträglichkeit des Eiweisses Gluten die Darmzotten geschädigt und damit die Funktion des Darmes massiv gestört. Folge davon sind Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Vitaminmangel, Müdigkeit u.a., bei Kindern eine Gedeihstörung. Gluten gibt es vor allem in Weizen, Roggen, Hafer und Gerste und zur Behandlung müssen diese Nahrungsmittel weggelassen werden. Die Störung kann angeboren sein, aber auch im Laufe des Lebens auftreten. Ein Verdacht auf diese Krankheit kann mit Bluttests erhärtet und mit einer Gewebeentnahme im Dünndarm bewiesen werden. 1% der Bevölkerung ist von einer Histamin-Intoleranz betroffen. Histamin ist ein körpereigenes Gewebshormon und überträgerstoff. Bei einem Ungleichgewicht treten Beschwerden auf wie Hautrötung mit Hitzegefühl, fliessende Nase, Durchfall mit anderen Bauchbeschwerden, Herzklopfen und Asthma. Ausgelöst werden diese Beschwerden durch ein Ungleichgewicht im Histaminstoffwechsel, einerseits durch vermehrte Aufnahme mit der Nahrung, andererseits durch verminderten Abbau im Körper. Histamin enthalten u.a. Makrelen, Heringe, Sardinen, Käse, Würste, geräuchertes Fleisch, Spinat, Sauerkraut, Schwarz-/Grüntee und Alkohol, besonders Rotwein und Champagner. Einige Nahrungsmittel setzen vermehrt Histamin im Körper frei: Zitrusfrüchte, Papaya, Ananas, Kiwi, Him-/Erdbeeren, Nüsse, Tomaten (Ketchup!), Fische, Schalentiere, Schweinefleisch, Schokolade, Gewürze u.a. Diverse Medikamente wie Schmerz- und Rheumamittel, Schleimlöser (Fluimucil und Generika), vereinzelt Antibiotica und Antidepressiva können sich, via Histaminausschüttung, als unverträglich erweisen.

Hypersensitivität
Davon spricht man, wenn bei prädisponierten Patienten sicht- oder spürbare überempfindlichkeitssymptome nach Genuss eines bestimmten Stoffes auftre-ten und weder eine Allergie noch eine Histaminintoleranz gefunden wird. Es handelt sich also um einen nicht immunologischen Mechanismus und es betrifft dies neben den Nahrungsmitteln auch Zusatzstoffe. Bei diesen unterscheiden wir die Farbstoffe (E100-Reihe), Konservierungsmittel (E200-Reihe), Antioxidantien (E300-Reihe), Geliermittel (E400-Reihe) und Geschmackverstärker (E600-Reihe). Einige wenige Allergien sind bei diesen Stoffen bekannt, kommen jedoch viel seltener vor, als oft vermutet wird. Die Mechanismen dieser überempfindlich-keitsreaktionen sind teilweise noch unbekannt. Somit ist oft die Diagnose schwierig zu stellen und eine Therapie allein durch Weglassen der entsprechen-den Mittel möglich. In diesem Bereich werden diverse alternative Methoden zur Abklärung angeboten wie Bioresonanz, Elektroakupunktur und nicht wissen-schaftlich begründete Bluttests. Davon raten wir jedoch ab, bei Verdacht auf eine Allergie oder Intoleranz weisen wir Sie gerne dem entsprechenden Spezialisten zu, falls wir nicht selber zu einer schlüssigen Diagnose gelangen.

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