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Asthma

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Asthma
 
Unter den Atemwegserkrankungen ist das Bronchialasthma eine der häufigsten chronischen Krankheiten im Kindes- und Erwachsenenalter. Sie betrifft bis 10 Prozent der Kinder und rund 5 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz und in allen westlichen Ländern mit eher steigender Tendenz. Sicher spielt dabei die öffentliche Sensibilisierung auf das Thema eine Rolle, Untersuchungen zeigen aber auch eine eindeutige Zunahme der Erkrankungshäufigkeit. Obwohl beim Asthma eine genetische Veranlagung vorhanden ist, kann eine solche Zunahme der Krankheitshäufigkeit nur umweltbedingt sein, ausgelöst durch Allergene, Schadstoffe der Umwelt (Ozon, Feinstaub, Abgase, Tabakrauch) und generell durch unseren veränderten westeuropäischen Lebensstil. (Die “Hygienehypothese“ besagt, dass eine verminderte frühkindliche Exposition mit Infekten der oberen Atemwege und weniger Kontakt mit Schmutz eine Allergiekarierre begünstigen.)
Was ist Asthma?
Charakteristische Symptome des Asthmas sind Atemnot, pfeifende und keuchende Atmung, Husten mit oft gestörtem Nachtschlaf und eine körperliche Leistungseinschränkung. Oft äussert sich Asthma aber nur in längerem nächtlichem Husten oder durch Hustenanfälle bei sportlichen Anstrengungen. Die Ursache dieser Symptome sind ein durch eine Entzündung bedingtes Anschwellen der Bronchial-schleimhaut mit vermehrter Schleimproduktion und ein Zusammen-ziehen der Bronchialmuskulatur. Durch diese Reaktionen wird die Oeffnung der Bronchien immer enger und die Luft kann nur noch erschwert zirkulieren. Auslöser dieser Reaktionen können Allergien (z.B. Pollen, Milben etc.), die erwähnten Umwelteinflüsse, aber auch Infektionen der Atemwege und körperliche Anstrengung sein. Grundlegend ist aber immer eine veranlagungsbedingte Überempfindlichkeit des Bronchialsystemes. 
Die Diagnose wird oft schon durch die Patienten selber gestellt durch Schilderung der für Asthma typischen Symptome. Es gilt dann, andere mögliche Krankheiten auszuschliessen, mittels einer Lungenfunktionsprüfung die Verengung der Bronchien nachzuweisen und, bei Unklarheiten, durch den Spezialisten allenfalls nach einer Überempfindlichkeit der Bronchien oder nach auslösenden Allergien zu suchen.
Asthma kann heute so behandelt werden, dass trotz der Krankheit ein normales Leben mit allen gewünschten Aktivitäten, inklusive Sport, möglich ist. Durch die entsprechende Behandlung muss eine optimale Lungenfunktion erreicht und erhalten werden. Bei ungenügender Behandlung kann es zu Spätschäden durch Vernarbungen der Schleimhaut und Überblähung der Lungenbläschen kommen, wie sie auch bei chronischen Rauchern auftreten. Das Ziel muss also sein, diese Entwicklung frühzeitig durch eine gezielte Therapie zu beeinflussen. Zusätzlich ist als sehr wichtige Massnahme ein Nikotinstopp nötig, besonders Rauchen während der Schwangerschaft muss dringend vermieden werden. Auch sollte unserer Meinung nach die Tabakwerbung massiv eingeschränkt werden, greifen doch immer mehr und jüngere Kinder zur Zigarette. Ferner müssen Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität privat und durch die öffentliche Hand konsequent weitergeführt werden.
Wie behandelt man Asthma?
Die Behandlung des Asthmas basiert auf 3 Säulen: 1. Der Vermeidung der Allergeninhalation. 2. Der Inhalation von Medikamenten gegen die Bronchialverkrampfung. 3. Der Inhalation von Medikamenten gegen die Bronchialentzündung.
Medikamente zur raschen Erweiterung der Bronchien (Bricanyl, Ventolin) müssen beim Auftreten von Asthmabeschwerden als Soforttherapie inhaliert werden. Sie wirken innerhalb weniger Minuten. Zusätzlich kommen auch langwirkende Präparate zum Einsatz, welche nur 2mal am Tag inhaliert werden müssen. Eine Entzündungshemmung wird durch inhalierbare Kortisonpräparate erreicht. Da die Entzündung die Grundlage für alle Asthmasymptome darstellt, kommt der Behandlung dieser Komponente zentrale Bedeutung zu. Kortisonpräparate können jede Art von Entzündung hemmen und unterdrücken. Sie werden bei vielen Krankheiten eingesetzt, haben aber, wenn sie geschluckt werden und im ganzen Körper wirken, einige unangenehme Nebenwirkungen. Beim Asthma können auf dem Inhalationsweg die Bronchien direkt erreicht werden und es kann daher mit kleinen Kortisondosen eine grosse Wirkung erzielt werden. Bei korrekter Inhalationstechnik und richtiger Dosierung sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. 
Neben diesen medikamentösen Therapien sind allenfalls Atemtechniken zu erlernen und, wenn immer möglich, die sportlichen Aktivitäten zu fördern. 
Weitere Informationen zur Lunge, zum Asthma und zur Umwelt finden Sie unter: www.lung.ch (Lungenliga), www.powerlungs.com (Verein für jugendliche Asthmatiker) und www.aefu.ch (AerztInnen für Umweltschutz).
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