Wie können wir helfen?
Arzneimittel richtig anwenden
In der heutigen Arzneimitteltherapie werden eine Vielzahl von unterschiedlichen Medikamenten eingesetzt, die häufig ganz spezielle Anforderungen bei deren Anwendung und Einnahme an Sie als Patienten stellen.
Die richtige Einnahme:
Für die Einnahme von Tabletten, Kapseln oder Dragees eignet sich für gewöhnlich Leitungswasser am besten, da es in der Regel wenig Mineralien enthält. Von Getränken wie Kaffee und Milch sowie Orangen- oder Grapefruitsaft zur Einnahme ist abzuraten, da Wechselwirkungen auftreten, die die Wirkung aufheben oder manchmal auch verstärken können. Insbesondere Antibiotika und Osteoporose Mittel sollte nicht mit Milch eingenommen werden, beziehungsweise man sollte mindestens 2 Stunden Abstand halten zwischen der Einnahme von Milch und den Medikamenten. Meiden Sie die Einnahme von Alkohol und Genussmitteln. Die Wirkung der Medikamente könnte sonst verstärkt oder bis zur Wirkungslosigkeit verringert werden.
Beachten Sie, dass die gleichzeitige Einnahme von anderen Medikamenten (auch rezeptfreie Präparate aus Apotheke oder Supermarkt), z. Bsp. auch pflanzliche Mittel wie Johanniskraut oder Nahrungsergänzungsmittel zu Wechselwirkungen mit Ihren Medikamenten führen können!
Beachten Sie auch den Einnahmezeitpunkt und Rhythmus
„morgens nüchtern“ = 30-60 Minuten vor dem Frühstück
„Vor dem Essen“ = Mindestens 30 Minuten vor dem Essen
„mit dem Essen“= Einnahme während der Mahlzeit
„Zwischen dem Essen“ = Abstand von 2 Stunden zwischen den Mahlzeiten
„zweimal täglich“ = Alle 12 Stunden
„Dreimal täglich“ = Alle 8 Stunden
Der Medikamentenplan:
Ein Medikamentenplan erleichtert Ihnen die Einnahme der Medikamente und Sie behalten den Überblick über diese. Auch für Ihren Arzt ist eine vollständiger Medikamentenplan eine wichtige Information insbesondere dann, wenn Sie Medikamente von mehreren Ärzten oder vom Spital verschrieben bekommen, um potenzielle Wechselwirkungen zu prüfen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich auf solch einem Plan Dosierungen sowie Besonderheiten zur Einnahme und den Grund der Anwendung notieren können. Auch vermeiden Sie so Verwechslungen zwischen den Medikamenten. Ihr Medikamentenplan sollte immer aktuell sein und regelmässig beim Arztbesuch geprüft und angepasst werden.
Zur selbstständigen Erstellung eines Plans ordnen Sie alle Medikamente (denken Sie auch an die aus dem Nachttisch/Küchenschublade), welche Sie regelmässig oder bei Bedarf einnehmen vor sich auf dem Tisch. Tragen Sie die Medikamente mit Namen, Wirkstärke, Dosierung und Anwendungsgrund in einen Plan (bei uns, Apotheke, im Internet etc. erhältlich) ein. Bei Unklarheit bringen Sie alle Medikamente mit und erstellen Sie den Plan mit uns.
Tipps gegen das Vergessen
Wichtig ist die Medikamenteneinnahme gut in den Tagesablauf einzufügen. Medikamente, die am Abend eingenommen werden, können Sie zum Beispiel auf den Nachttisch legen, die am Morgen zum Beispiel auf dem Küchentisch. Man kann sich auch einen Wecker stellen oder einen Handyeintrag mit Erinnerungsfunktion erstellen. Hilfreich ist auch ein Medikamentenbox. Sollten Sie doch einmal ein Medikament vergessen haben, lesen Sie in der Packungsbeilage nach oder fragen Sie den Arzt oder Apotheker wie man sich verhalten muss.
Lagerung:
Medikamente sollten in der Regel trocken und vor Licht und Hitze (max. bis 25°C) geschützt aufbewahrt werden. Einige Medikamente (zum Beispiel Insulin) müssen auch im Kühlschrank gelagert werden.
Probleme beim Schlucken von Tabletten oder Kapseln:
Am besten Sie stellen oder setzen sich aufrecht hin (bettlägerige Patientin neigen den Oberkörper 45° nach vorne). Im Liegen eingenommenen Tabletten oder Kapseln können sonst in der Speiseröhre kleben bleiben und dort zu Verletzungen der Schleimhäute führen.
Legen Sie die Tablette/Kapsel in ihren Mund und trinken Sie das Glas in möglichst grossen Schlücken leer. Beim Schlucken von Kapseln sollten Sie ihren Kopf nach vorne neigen. Damit verhindern Sie ein Kleben der Kapsel im Mund.
Haben Sie Schwierigkeiten mit dem Schlucken von Essen und Trinken, fragen Sie Ihren Arzt, ob es das Medikament auch in flüssiger Form oder als Schmelztablette gibt. Hilfreich ist auch, wenn Sie ihren Kopf auch beim Schlucken von Tabletten nach vorne neigen. Oder legen Sie Ihre Tablette/Kapsel auf einem Löffel mit Apfel oder Kartoffelbrei, schlucken Sie den Brei mit der Tablette auf einmal und trinken Sie im Anschluss Flüssigkeit nach. Bleibt dennoch mal eine Tablette oder Kapsel im Hals oder Speiseröhre stecken, trinken Sie erneut Wasser. Wenn immer noch etwas feststeckt, essen Sie zusätzlich ein kleines Stückchen Brot.
Zerkleinern von Tabletten
Vermeiden Sie das Teilen von Tabletten ohne Bruchrille, oder das Zerdrücken oder Zerbeißen. Lösen Sie Tabletten nicht auf und öffnen Sie Kapseln nie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies kann zum Wirkverlust, Überdosierung oder Schädigung der Schleimhäute führen.
Es gibt auch Tabletten, welche man mörsern (zerkleinern) oder auflösen (suspendieren) darf. Auch hier gilt, klären Sie dies mit dem Arzt oder der Apotheke, ob ihr Medikament dafür geeignet ist.