Wie können wir helfen?
Risiko und Wahrnehmung
Risiko und Wahrnehmung
Handystrahlen, Atomunfälle, gentechnisch veränderte Lebensmittel, BSE im Rind, Vogelgrippe, Antibiotika im Fleisch, Acrylamid in Chips wurden in letzter Zeit in den Medien als lebensbedrohliche Gefahren dargestellt. Damit wird in der Bevölkerung ein Unsicherheitsgefühl ausgelöst, was immer wieder zu mindestens vorübergehenden änderungen im Konsumverhalten führt. Bewusst oder unbewusst wird mit der Angst gespielt. In 20000 Studien über Handystrahlung konnten bisher keine schweren Erkrankungen (z.B. Hirntumor) oder Todesfälle nachgewiesen werden. Beobachtet wurden aber Veränderungen der Beweglichkeit von Spermien, was mit verminderter Fruchtbarkeit einhergehen kann, sowie Beschwerden wie Schlafstörungen und Kopfweh und andere, von Wissenschaftlern kontrovers beurteilte Beschwerden. Da vom eigenen Handy aus die grössere Strahlenbelastung als von Mobilfunkantennen ausgeht, kann jeder einzelne dies direkt selber beeinflussen. Es wird empfohlen, das Handy nicht den ganzen Tag eingeschaltet mitzutragen, insbesondere nicht im Hosensack oder am Gürtel. Eine gute Empfehlung finden Sie beim Bundesamt für Gesundheitswesen. Etwas anders sieht es bei Atomunfällen aus: Bei einem Unfall mit Austritt von Strahlung werden viele Menschen in einem weiten Umkreis sofort und langfristig geschädigt. Das haben wir leider in Tschernobyl erfahren müssen. Zum Glück ist das Risiko für einen Unfall bei gut gewarteten Kernkraftwerken sehr klein, trotzdem ist ein sorgsamer Umgang mit unserer Energie dringend nötig, ist doch auch die Entsorgung weiterhin nicht gelöst. Bei gentechnisch veränderten Lebensmitteln konnte bisher keine direkte Schädigung nachgewiesen werden. Man hat jedoch noch keine Langzeiterfahrung und deswegen ist es ratsam, mit solchen Pflanzen vorsichtig umzugehen. Als von BSE in der Presse viel berichtet wurde, ging der Rindfleischkonsum massiv zurück, obwohl das Risiko für eine Ansteckung extrem klein ist.
Demgegenüber sind die Risiken im Verkehr, durch Rauchen, Alkoholkonsum und überernährung sehr gut bekannt. Wir kennen die Auswirkungen von Feinstaub aus Verkehr, Heizungen und Rauchen (in den Räumen). Man rechnet, dass dadurch jährlich in der Schweiz 3000 Todesfälle und Kosten von 3 Milliarden Franken verursacht werden. Trotzdem sind Partikelfilter noch nicht obligatorisch und die Nichtraucher werden noch zuwenig vor dem Rauch geschützt.
Es sterben täglich 1-2 Personen im Strassenverkehr und Dutzende erleiden Verletzungen. Trotzdem steigen wir in der Regel bedenkenlos ins Auto. Wir wissen, dass jeder 2. Raucher an den Folgen des Nikotinkonsums sterben wird, trotzdem beginnen immer noch viele Jugendliche damit und vielen Rauchern gelingt es nicht aufzuhören. Etwa 6 Menschen sterben täglich an den Folgen des übermässigen Alkoholkonsums, trotzdem dürfen diese Produkte weiter (wie Zigaretten!) beworben werden. Wir kennen die Folgen des übergewichts und es gibt viele gesunde Nahrungsmittel, trotzdem steigt das Durchschnittsgewicht der westlichen Bevölkerung 1-2 kg pro Jahrzehnt an und damit natürlich auch die damit verbundenen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, hoher Blutdruck und Arteriosklerose.
Risiko beinhaltet Chance und Gefahr, beide sind untrennbar miteinander verbunden. Die Risikowahrnehmung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sie ist abhängig vom Lebensalter, der Generation und Kultur, in der wir leben und auch zunehmend von den Medien und deren Berichterstattung. Zudem wird ein Risiko eher unterschätzt bei Selbstverantwortung (Rauchen, Sexualverhalten) und bei regelmässigem oder häufigem Auftreten (Verkehrsunfälle, Herz-Kreislauferkrankungen). Es wird überschätzt bei unregelmässigem oder seltenem Auftreten (Flugzeugabsturz, Schlangenbiss) und bei unbekannten Risiken (Gen- und Nanotechnologie, Mobilfunk). Zum Beispiel ist die Angst vor dem Fliegen bei vielen grösser als vor der Fahrt mit dem Auto zum Flughafen. Es ist aber erwiesen, dass Fliegen ca. 30 Mal sicherer ist als Autofahren. Das Gefühl von Sicherheit kann das Risiko erhöhen. So wurde beobachtet, dass mit ABS (Antiblockiersystem) ausgerüstete Autos mehr Verkehrsunfälle verursachen als normale Autos. Offenbar fühlt sich der Fahrer mit ABS sicherer und fährt riskanter. Eine sehr grosse Rolle spielt die Tatsache, ob wir ein Risiko selber eingehen oder diesem unfreiwillig ausgesetzt sind. Freiwillig wird ein 1000 Mal höheres Risiko akzeptiert (Verkehr, Lawinen, Rauchen)! Der Mensch tendiert dazu, das Risiko zu stark als Gefahr und zu wenig als Chance wahrzunehmen. Wir möchten dies am Beispiel eines Medikamentes betrachten: Wenn ein Medikament in 1-5% der Fälle Allergien verursacht, bedeutet das auch, dass es in 95-99% nicht zu Allergien führt, das heisst die Chance (der Nutzen des Medikamentes) ist viel grösser als das Risiko.
Es ist für uns nicht immer einfach, sich „richtig“ zu fürchten. Wenn wir versuchen, Risiken und Chancen gut abzuwägen und uns mehr rational als gefühlsmässig zu orientieren, können wir leichter und schneller die für uns richtigen Entscheide treffen.
Demgegenüber sind die Risiken im Verkehr, durch Rauchen, Alkoholkonsum und überernährung sehr gut bekannt. Wir kennen die Auswirkungen von Feinstaub aus Verkehr, Heizungen und Rauchen (in den Räumen). Man rechnet, dass dadurch jährlich in der Schweiz 3000 Todesfälle und Kosten von 3 Milliarden Franken verursacht werden. Trotzdem sind Partikelfilter noch nicht obligatorisch und die Nichtraucher werden noch zuwenig vor dem Rauch geschützt.
Es sterben täglich 1-2 Personen im Strassenverkehr und Dutzende erleiden Verletzungen. Trotzdem steigen wir in der Regel bedenkenlos ins Auto. Wir wissen, dass jeder 2. Raucher an den Folgen des Nikotinkonsums sterben wird, trotzdem beginnen immer noch viele Jugendliche damit und vielen Rauchern gelingt es nicht aufzuhören. Etwa 6 Menschen sterben täglich an den Folgen des übermässigen Alkoholkonsums, trotzdem dürfen diese Produkte weiter (wie Zigaretten!) beworben werden. Wir kennen die Folgen des übergewichts und es gibt viele gesunde Nahrungsmittel, trotzdem steigt das Durchschnittsgewicht der westlichen Bevölkerung 1-2 kg pro Jahrzehnt an und damit natürlich auch die damit verbundenen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, hoher Blutdruck und Arteriosklerose.
Risiko beinhaltet Chance und Gefahr, beide sind untrennbar miteinander verbunden. Die Risikowahrnehmung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sie ist abhängig vom Lebensalter, der Generation und Kultur, in der wir leben und auch zunehmend von den Medien und deren Berichterstattung. Zudem wird ein Risiko eher unterschätzt bei Selbstverantwortung (Rauchen, Sexualverhalten) und bei regelmässigem oder häufigem Auftreten (Verkehrsunfälle, Herz-Kreislauferkrankungen). Es wird überschätzt bei unregelmässigem oder seltenem Auftreten (Flugzeugabsturz, Schlangenbiss) und bei unbekannten Risiken (Gen- und Nanotechnologie, Mobilfunk). Zum Beispiel ist die Angst vor dem Fliegen bei vielen grösser als vor der Fahrt mit dem Auto zum Flughafen. Es ist aber erwiesen, dass Fliegen ca. 30 Mal sicherer ist als Autofahren. Das Gefühl von Sicherheit kann das Risiko erhöhen. So wurde beobachtet, dass mit ABS (Antiblockiersystem) ausgerüstete Autos mehr Verkehrsunfälle verursachen als normale Autos. Offenbar fühlt sich der Fahrer mit ABS sicherer und fährt riskanter. Eine sehr grosse Rolle spielt die Tatsache, ob wir ein Risiko selber eingehen oder diesem unfreiwillig ausgesetzt sind. Freiwillig wird ein 1000 Mal höheres Risiko akzeptiert (Verkehr, Lawinen, Rauchen)! Der Mensch tendiert dazu, das Risiko zu stark als Gefahr und zu wenig als Chance wahrzunehmen. Wir möchten dies am Beispiel eines Medikamentes betrachten: Wenn ein Medikament in 1-5% der Fälle Allergien verursacht, bedeutet das auch, dass es in 95-99% nicht zu Allergien führt, das heisst die Chance (der Nutzen des Medikamentes) ist viel grösser als das Risiko.
Es ist für uns nicht immer einfach, sich „richtig“ zu fürchten. Wenn wir versuchen, Risiken und Chancen gut abzuwägen und uns mehr rational als gefühlsmässig zu orientieren, können wir leichter und schneller die für uns richtigen Entscheide treffen.